Wieso kosten Fotograf:innen was sie kosten?

Dieser Blogpost richtet sich klar an Hochzeitspaare, die erst einmal erschlagen sind von den Preisen der Fotograf:innen und natürlich an alle, die zu neugierig sind als, dass sie diesen Beitrag überspringen könnten. 

Erst einmal muss ich sagen, dass das meine Meinung und meine Arbeitsweise ist, vielleicht sehen das viele andere Fotograf:innen anders.

Auf Hochzeiten werde ich oft angesprochen, dass Fotograf:innen so wahnsinnig teuer sind und im gleichen Satz rechtfertigen sich die Hochzeitsgäste damit, dass die ja soooo viel zum Nachbearbeiten haben und, dass dies die eigentliche Arbeit ist. Mit diesem Blogpost möchte ich ein bisschen aufräumen, klar ist die Nachbearbeitung zeitaufwändiger als das Fotografieren an sich, aber es steckt noch ein bisschen mehr dahinter.

 

Fotografie Erfahrung

So wie in jedem Beruf ist der der Beste mit der größten Erfahrung und mit dem größten Wissen. Ich gehe ja auch nicht zu einer Frisörin und bezahle 100 Euro, die gestern das erste Mal jemanden die Haare geschnitten hat. Fotografieren sei gelernt sein und damit meine ich keine Ausbildung, sondern Übung. Die meisten Fotograf:innen, die ich kenne haben es sich alle selber beigebracht und entscheiden nach ihrem Geschmack. Sie lernen dazu, durch Aufträge und Workshops. 

 

Talent

So wie fast in jedem anderen künstlerischem Beruf wird Talent bezahlt. Wenn ich kein musikalisches Talent habe, kann ich mein Leben lang üben, ich werde nicht die Beste sein und kann dann auch nicht das passende Budget verlangen. Nicht jeder hat die Begabung Emotionen einzufangen, hier merkt man auch, dass jeder Fotograf unterschiedlich arbeitet. Manche achten auf das Einfangen von Emotionen, andere auf die Darstellung der Personen und manche auf die perfekte technische Ausführung. Hier muss jeder Kunde selbst entscheiden was ihm oder ihr am Wichtigsten ist. 

 

Zeitaufwand

Die wohl naheliegendste Begründung ist der Zeitfaktor. Im Folgenden zeige ich ein paar der Dinge auf, die in den Rahmen „Zeit“ fallen. 

  • Fotografieren an sich 
  • Bearbeitung der Bilder 
  • Telefonate, Mails, Whatsapp Verkehr mit Hochzeitspaaren 
  • Werbung, Instagram, Facebook, Websitegestaltung, Flyer/Visitenkarten
  • Location suchen/besichtigen
  • neues Equipment testen, Testshootings, styled Shoots 
  • Buchhaltung, Steuererklärung, Rechnungen und Angebote schreiben

Nicht zu vergessen alle Telefonate mit Kunden, die einen nicht buchen. 

 

Bezahlung ist nicht gleich Gewinn 

Manche meinen ja wirklich, dass ich den ganzen Betrag, den ich bei einer Hochzeit verlange einfach so ausgeben kann. Da müssen jedoch noch folgende Punkte abgezogen werden:

  • Steuer
  • Equipment (Kamera, PC, technische Geräte) 
  • Website/Bildbearbeitungsprogramm/Rechnungsprogramm/Bildübertragungsprogramm
  • Fahrtkosten 
  • Fortbildungskosten 
  • ich mache das hauptberuflich, es ist kein „Zuckerl“ (ich zahle wie jeder andere davon meinen Lebensunterhalt) 

Zusätzlich muss man sagen, dass man ja nicht jeden Tag eine Hochzeit fotografieren kann. Also nicht wie jeder andere, der jeden Tag in die Arbeit geht. Ich kann meist nur freitags und samstags Hochzeiten fotografieren und freitags wird man meist nur maximal 3 Stunden gebucht, da die eigentlichen Feiern samstags sind. 

Das meiste ist nun erklärt, wer noch detaillierter in das Thema einsteigen möchte, darf sich gerne die folgende Podcast Folge anhören.

Jana Zellmer

Jana Zellmer

Fotografin

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